Wer führt eigentlich die, die nicht führen? 

Wenn Führungskräfte keine Verantwortung übernehmen, braucht es eine Instanz, die hinschaut. Und handelt.

Sie haben die Macht. Den Titel. Das Budget. Übernehmen aber keine Verantwortung. Die Rede ist von Führungskräften, die sich ducken, statt zu handeln. Die wegtauchen, wenn es brennt. Und deren Teams die Quittung zahlen mit Frust, Chaos und Überlastung.

Und jetzt?

Jetzt braucht es die nächste Ebene. Die Führung der Führung. Geschäftsführung, Bereichsleitung, HR. Wer auch immer das Mandat hat, muss den Mut aufbringen, hinzuschauen. Und zu handeln. Denn allein die Stelle mit dem Titel innezuhaben, heißt nicht Verantwortung übernehmen. Und Randbemerkung: Auch Führungskräfte sind Mitarbeitende, die geführt werden müssen.

Was passiert, wenn niemand eingreift?

• Talente gehen. Die Guten zuerst.
• Konflikte eskalieren. Teams driften auseinander. 
• Leistung leidet. Fokus fehlt.
• Kunden spüren es. Direkt oder indirekt.
• Die Unternehmenskultur leidet. Oder kippt ganz.

Warum schauen so viele weg?

Weil es unbequem ist. Weil man „den Laden am Laufen halten“ will. Weil es doch selbst Führungskräfte sind, die doch wissen (sollten) wie das geht. Weil man hofft, es wird schon. Spoiler: Wird es nicht.

Führung ist kein Titel, sondern Verhalten. Wer sich wegduckt, führt nicht. Egal auf welcher Ebene. Punkt.

Was tun?

• Verantwortung klar benennen. Auch auf allen Hierarchieebenen.
• Nichtführen benennen, inklusive des Risikos, das dadurch entsteht.
• Feedbackkultur leben. Auch nach oben und in die anderen Führungsebenen.
• Coaching, Sparring, klare Gespräche.
• Konsequenzen klarsehen. Und ziehen.

Fazit: Wer Führung ernst nimmt, muss auch die Verantwortung fürs Nichtführen der Ebene(n) darunter übernehmen. Alles andere ist Selbstbetrug. 

Impulse für die Praxis

• Wann haben Sie zuletzt eine Führungskraft gespiegelt?
• Wer darf bei Ihnen offen ansprechen, wenn jemand nicht führt?
• Welche Konsequenzen hat es bei Ihnen, wenn Führung versagt?