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Führungskräfte haben auch die Verantwortung, wenn ihr Führungskräfte nicht führen.

Fehler machen erlaubt!

Warum KI ohne psychologische Sicherheit gefährlich wird

Es ist Montagmorgen. Weekly im Projekt.
Das neue KI-Tool hat übers Wochenende Daten ausgewertet. Das Dashboard zeigt grün, das Management erwartet Tempo, Ergebnisse, Verlässlichkeit.

Nur eine Person im Team weiß:
Im Datensatz fehlt eine wichtige Kundengruppe. Die Empfehlung der KI steht auf wackligen Füßen.
Sie überlegt kurz, schaut in die Runde und schweigt.

Nicht, weil sie unfähig ist.
Sondern weil sie Angst hat, sich lächerlich zu machen.
Das ist der Moment in dem die Kultur entscheidet, die KI hat damit nichts zu tun.

Genau daran zeigt sich der Grad der psychologischen Sicherheit.

 

Was bedeutet psychologische Sicherheit wirklich

Psychologische Sicherheit ist kein Wohlfühlprogramm, bei dem sich alle lieb haben.
Sie bedeutet: In diesem Team ist es erlaubt, ein Risiko einzugehen, ohne bestraft zu werden.

Konkret heißt das, Mitarbeitende trauen sich Sätze wie:

  • „Ich verstehe diesen Prompt nicht. Können wir den gemeinsam prüfen?“
  • „Das KI-Ergebnis wirkt plausibel, aber mein Bauchgefühl sagt etwas anderes.“
  • „Ich habe gestern eine falsche Annahme genutzt. Wir sollten das korrigieren.“

Ohne Augenrollen.
Ohne subtile Abwertung.
Ohne stille Strafe auf der Karriereleiter.

KI erhöht Druck und macht Fehler unsichtbarer

Mit KI und Automatisierung passiert gleichzeitig:

  • Tempo rauf
    Entscheidungen entstehen in Minuten statt Stunden. Das erzeugt Druck: „Wir müssten doch jetzt schneller sein, die KI ist doch da.“
  • Erwartungen rauf
    „Mit KI dürfen Fehler doch eigentlich nicht mehr vorkommen.“ Es entsteht die Illusion, dass Automatisierung gleich Fehlerfreiheit ist.
  • Risiko rauf
    Ein falscher Prompt, ein blinder Fleck im Datensatz oder Bias und die KI skaliert den Unsinn perfekt.

Wenn Menschen in diesem Setting Angst vor Fehlern haben, passiert das Gefährlichste überhaupt: Sie sprechen nicht mehr über Zweifel.

 

KI-Einführung ist nicht nur IT-Projekt

Viele Unternehmen führen KI so ein, als wäre es eine neue Softwareversion: Tool auswählen, Rollout planen, fertig.

Das reicht nicht.
KI-Einführung ist ein Kultur- und Lernprozess. Genau hier kommt Change Management ins Spiel.

  • Mitarbeitende müssen verstehen, wofür KI genutzt wird und wofür nicht.
  • Es braucht Klarheit, welche Fehler erwünscht sind, weil sie Lernfehler sind und zu Entwicklung führen, und welche nicht, weil sie aus Fahrlässigkeit passieren.
  • Führung braucht Wissen und ein klares Bild, wie psychologische Sicherheit aktiv gefördert wird.

Ohne diesen bewussten Change-Ansatz entsteht eine toxische Kombination:
Hoher Erwartungsdruck, hohe Geschwindigkeit und wenig Mut zum Widerspruch.

Fehlerkultur ist Klebstoff für Lernen

Gerade mit KI ist eine gute Fehlerkultur kein „softes Thema“ mehr. Sie ist Ihr Lernmotor.

Sie brauchen dazu die klare Unterscheidung:

  • Lernfehler
    Passieren, wenn Menschen Neues testen, Hypothesen bilden, mit KI experimentieren. Diese Fehler sind die Basis für Verbesserung.
  • Fahrlässigkeitsfehler
    Passieren, wenn unsauber gearbeitet wird, bewusst Regeln ignoriert, Risiken verdrängt oder Vorgaben missachtet werden.

Reife Organisationen sagen klar:
„Lernfehler sind erlaubt und erwünscht. Fahrlässigkeit nicht.“

Und sie bauen die Einführung von KI so auf, dass genau diese Haltung wachsen kann.
Nicht zufällig. Sondern als bewusstes Ziel im Change-Prozess.

Wenn Sie KI einführen, ohne psychologische Sicherheit mitzudenken, holen Sie sich Geschwindigkeit ins Haus und schweigende Teams dazu.
Beides zusammen ist teuer und risikoreich.

 

Wenn Sie KI nicht nur technisch, sondern kulturell sauber einführen wollen, begleite ich Sie gern. Lassen Sie uns sprechen, bevor Tempo zum Blindflug wird.