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Führungskommunikation: Und wie die Strategie jetzt gelebt?

Führungskommunikation: Und wie wird die Strategie jetzt gelebt?

 

Jetzt geht es richtig los!
Die Strategie ist in verständliche Worte gegossen. Sie ist mit einem deutlichen Wiedererkennungszeichen versehen. Die Geschichte der Entstehung ist erzählt. Allen Mitarbeitern ist die neue Ausrichtung verkündet worden. Grundlegende Fragen wurden bereits beantwortet.

Bisher ist als einziges passiert, dass die Strategie festgeschrieben ist und darüber gesprochen wurde. Sie ist also noch ein Papiertiger.
Von einer Umsetzung ist noch nichts zu spüren, geschweige denn von einem konsequenten Verfolgen.

Lassen Sie uns jetzt ins Tun kommen.

 

Verschiedene Wege führen zum Ziel
Eine Strategie kann auf verschiedenen Wegen in den Alltag Einzug halten. Je nach Aufbau des Unternehmens oder auch der Vorliebe des Managements beziehungsweise der Führungskräfte gibt es grundlegend drei Wege, um der Strategie Leben einzuhauchen:

  • Gespräche und Abstimmungen mit den Mitarbeitern
  • Entwicklung von Bereichsstrategien
  • Interdisziplinäre Teams als Ideenschmiede

Direkte Gespräche mit den Mitarbeitern 

Die vermutlich häufigste Variante, die geschäftliche Ausrichtung des Unternehmens in den Alltag zu transferieren, ist: nach der Verkündung gehen alle Führungskräfte bzw. Verantwortliche direkt ins Gespräch mit ihren Mitarbeitern. Dort wird gemeinsam erörtert, wie die Strategie wirksam umgesetzt werden kann. Am Ende dieses Austauschs steht der Beschluss, was wie künftig getan oder auch gelassen wird.

Bei diesem Vorgehen empfiehlt es sich, bei mehreren Hierarchieebenen, dass als erstes die oberste Führungsebene mit seinen Führungskräften der Ebene darunter spricht. Dieser Wege geht dann bis zu den Mitarbeitern weiter.

Je nach Organisation müssen die Gespräche, über die Umsetzung der Strategie, dann auch mit den Verantwortlichen von Arbeitsgruppen, Projekt- oder Scrumteams geführt werden. Auch dort wird es sehr wahrscheinlich zu Veränderungen kommen.

Ob es in Arbeitsgruppen beispielsweise

  • neue Ansprechpartner gibt,
  • der Fokus bei der Softwareentwicklung von der Prozessorientierung zur Kundenzentrierung verschoben wird oder
  • gar Arbeitsgruppenthemen obsolet werden,

in der Regel wird kaum ein Arbeitender gänzlich von Veränderungen verschont bleiben.

Mein Tipp dazu: Die Mitarbeiter entwickeln die Veränderungen mit und entscheiden, nach Möglichkeit, auch dazu. Die Akzeptanz wird dadurch maximal erhöht, die oft gefürchteten Widerstände hingegen minimiert. Durch diese Art der Strategieimplementierung kann es sogar zu einem Motivationsschub kommen, der einen Umsetzungsturbo auslöst.

Wichtig ist dabei, dass gerade bei Unstimmigkeit oder zur Einhaltung von Vorgaben, die Führungskraft immer das letzte Wort hat. Es lohnt sich in solchen Fällen jedoch, die gefällte Entscheidung zu begründen.

 

Entwicklung von Bereichsstrategien 

Eine ebenfalls geläufige Variante, um die Strategie möglichst anfassbar zu machen, ist diese auf den jeweiligen Fachbereich ‚herunterzubrechen‘.

Es werden dabei alle strategischen Ausrichtungen des Unternehmens auf den Einfluss für den gesamten Fachbereich geprüft und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Verhalten der Mitarbeiter in einer Bereichsstrategie zusammengefasst.

Die Vorteile dieses Wegs liegen in der für Mitarbeiter leichter zu erfassenden Auswirkungen auf ihr tägliches Tun sowie in der Zeitersparnis bei der weiteren Konkretisierung. Manches neue Vorgehen kann auch nicht isoliert von einem Team beschlossen werden. Wenn die Führungsmannschaft diese bereits erörtert und das Geeignetste ausgewählt hat, erleichtert es das ins Handeln kommen.

Steht in der Unternehmensstrategie beispielsweise ‚Kundenzentrierung als entscheidender Wettbewerbsvorteil‘, ist in der Produktentwicklungs-Bereichsstrategie (ProdE) bereits genauer auf das Wie eingegangen.
Also darauf, was die ProdE tun kann, um in der Produktentwicklung näher am Kundenbedarf zu entwickeln.

Die Möglichkeiten sind dabei sehr vielfältig:

  • Design Thinking flächendeckend in der Produktentwicklung einführen oder
  • Iterativer durch Scrum, arbeiten oder
  • Kundenbefragungs-Ergebnisse aufgreifen oder
  • Einen Kundenbeirat gründen
  • Und vieles andere mehr …

Mögliche Nachteile will ich hier aber auch benennen.
Führungskräfte haben manchmal einen ganz anderen Blick auf das Arbeiten der Mitarbeiter als sie selbst. Wenn bereits Leitplanken aufgestellt sind und die Bewegung nur innerhalb dieser möglich ist, kann es auch Widerständen kommen. Gerade wenn die Kollegen der Meinung sind, der festgelegte Weg führe nicht zum Erfolg.

Eine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken, wäre, verschiedene Mitarbeiter, bereits während der Entwicklung der Bereichsstrategie, zu ihrer Meinung zu befragen. So kann die Mitarbeitersicht auch in diesem Schritt einbezogen werden.

 

Interdisziplinäre Teams als Ideenschmiede 

In den meisten Fällen reicht es nicht aus, dass die Strategie ‚nur‘ in den Bereichen und Teams umgesetzt wird. Die Neuausrichtung hat eine solche Fülle an Anpassungsbedarfen und eine Komplexität, dass es auf der Ebene des gesamten Unternehmens oder bei mehreren Firmenbereichen davon, zu größer angelegten Maßnahmen kommen sollte, um diese anzustoßen.

Oft versteckt sich in einer Strategieanpassung auch eine Unternehmenskulturentwicklung, die mit dem Blick für das große Ganze begleitet werden sollte, um wirksam zu werden.

Um den unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen der Kollegen Rechnung zu tragen, nutze ich hierfür gerne interdisziplinäre Teams. Diese können in einem geschützten Raum (kreative) Ideen entwickeln, wie das gesamte Unternehmen oder die betroffenen Teile gemeinsam auf den richtigen Weg kommen.
Nicht selten ergeben sich dort auch Ideen für die einzelnen Bereiche, die durch die eigenen, ganz natürlich entstehenden Scheuklappen, eine gänzlich andere Herangehensweise nicht mehr erkennen können.

Der Vorteil ist, dass hier auch ungewöhnliche Vorschläge entstehen können und die unbewussten Strömungen, die jedes Unternehmen hat, implizit in den Vorschlägen enthalten sind.

Wichtig ist, diesen Kollegen eine Rückmeldung zu geben, aus welchem Grund sich für die eine Idee entschieden wurde. Gegebenenfalls auch, warum für die andere nicht.

Diese Wertschätzung ist essenziell, um auch künftig motivierte Mitarbeiter bei übergeordneten Themen einbeziehen zu können und um die Akzeptanz für die beschlossenen Maßnahmen zu erhöhen. Diese Kollegen sind wertvolle Multiplikatoren, die die Umsetzung noch weit mehr unterstützen, als durch ihre reine Mitarbeit im interdisziplinären Team.

 

Egal welcher Weg, Einbindung sorgt für den Erfolg 

Die Beteiligung der Mitarbeiter bei den konkreten Umsetzungen der neuen Strategie ist für mich DER Erfolgsschlüssel.
Mitarbeiter bringen sich gerne ein, wenn sie ernstgenommen werden und in ihren Möglichkeiten auch mitgestalten können. Der Benefit daraus ist: Zufriedene Kollegen, was zu mehr Motivation beiträgt, zu mehr Engagement führt und in (größerem) Erfolg mündet.

Seien Sie mutig und geben das Heft, zumindest teilweise, auch mal aus der Hand. Sie werden überrascht sein, welche großartigen Ideen von Ihren Mitarbeitenden kommen.
Das Ganze immer unter der Prämisse, dass Sie das Ergebnis verantworten müssen und sich die endgültige Entscheidung vorbehalten. 

 

Bleiben Sie konsequent

Das Schlimmste, was Ihnen dann noch passieren kann ist Inkonsequenz.
Mitarbeiter brauchen Verlässlichkeit um sich sicher durch den Alltag zu bewegen. Wenn Sie eine Entscheidung für ein neues Vorgehen, neue Technik, geänderte Abläufe und so weiter beschlossen haben, bleiben Sie dabei!

Das heißt nicht, mit Anlauf in den Abgrund, wenn Sie merken, dass es zu Fehlentwicklungen kommt. Es heißt aber schon, Veränderungen eine reelle Chance auf wirksam werden zu geben und Anpassungsschwierigkeiten auszuhalten.

Sollte sich eine Entscheidung, warum auch immer, als nicht tragfähig herausstellen, gehen Sie wieder mit Ihren Mitarbeitern in Kontakt und besprechen Korrekturen oder ganz neue Vorgehensweisen.

Entscheiden Sie allein etwas Neues, begründen Sie in jedem Fall, warum dies nötig ist und was Sie sich von dieser Anpassung versprechen. Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen mit Engagement danken.

Ihre Mitarbeiter sind eine unerschöpfliche Quelle von praxistauglichen Ideen und Ihre treuen Mitstreiter!
Involvieren Sie sie und lassen Sie sich überraschen!

 

Nächster Blog
In meinem nächsten Blog gehe ich darauf ein, wie Sie die strategische Entwicklung im Blick behalten und im Kontakt mit den Mitarbeitern bleiben.

Seien Sie gespannt.  

 

Gelangen Sie hier zu meinem Blogbeitrag: Strategiekommunikation: Wie kommt was an?
Dort erfahren Sie, wie sie die Strategie gut formulieren können und womit Sie sich gut in den Köpfen der Mitarbeiter verankert. 

Gelangen Sie hier zu meinem Blogbeitrag: Strategiekommunikation: Müssen sie das wirklich wissen?
Dort erfahren Sie, wie Ihnen die Verkündung der Strategie gut gelingt und Sie ihr, auch spielerisch, Leben einhauchen können. 

Gelangen Sie hier zu meinem Blogbeitrag: Strategieentwicklung im Blick, gemeinsam mit den Mitarbeitern
Dort erfahren Sie, wie Sie die Strategie messbar machen und ihre Mitarbeiter dabei motivieren die Umsetzung zu unterstützen 

Gelangen Sie hier zu meinem Blogbeitrag: Zwei Ziel- und Managementsysteme im Vergleich
Dort sehen Sie zwei sehr unterschiedliche Systeme um Ihnen das Strategiecontrolling zu erleichtern.